Amnesty Internation hat heute (Di., 24. Apr. 2018) den E-Newsletter mit folgendem Inhalt an den Abonnenten verschickt:
Vor zehn Jahren musste Sewe Karakus ins Gefängnis, nachdem sie in der Türkei für die Rechte von Kurdinnen und Kurden demonstriert hatte. Als sie in die Schweiz kam, hat sie viel Solidarität von anderen Flüchtlingen erfahren. «Diese Tradition will ich fortführen», erzählt sie.
Im Berner Atelierhaus PROGR organisiert Sewe den Stammtisch «Café CosmoPolis», der Einheimische und Geflüchtete zusammenbringt. Ausserdem dolmetscht sie in ihrer Freizeit für Flüchtlinge.
«Ich habe das Gefühl, die Menschen in der Schweiz wollen von Flüchtlingen ständig traurige Geschichten hören», sagt sie. Wirklich? Wir behaupten das Gegenteil: Ihre positiven Erfahrungen können uns viel lehren und sind es wert, verbreitet zu werden! Lassen Sie sich von Sewes Geschichte inspirieren.
Sewe Karakus gehört ausserdem dem Kernteam von Lucify.ch. Für sie ist es sehr wichtig, am sozialen und politischen Geschehen teilzunehmen und denkt, dass die Medien dabei eine grosse Rolle spielen.
Sewe: „Mich beschäftigen die Fragen: geben die Medien an kritische Stimmen Platz, werden die Andersdenkende in den Medien sichtbar? In den Mainstream-Medien ist nur die Stimme der Mächtigen zu hören, welche Ressourcen besitzen und die Problemdeutung aus ihrer Sicht definieren. Deshalb sind unabhängige Medien wie Atmem notwendig, um die Meinungsfreiheit und die Meinungen der gesellschaftlich Schwächen Gruppierungen zu repräsentieren. Meine Artikel beziehen sich auf die Probleme der Unsichtbaren und auf die Kritik des herrschenden Klassen-, Geschlechterverhältnisse so wie nationalstaatlichen Verordnungen gegenüber Asylsuchende.“
Weshalb Sewe bei einer „Frauen“ Online Plattform mitmacht? Sie macht es in Ihrem Interview für Amnesty International ganz klar:
Auch in der Schweiz müssen die Stimmen von Geflüchteten gehört werden, sagt Sewe. Gerade bewirbt sie sich bei Organisationen, die für die Rechte von Geflüchteten und Migrantinnen kämpfen. «Selbst bei solchen Organisationen arbeiten kaum Menschen, die selbst geflüchtet sind. Und auf den Chefsesseln sitzen sowieso Schweizer – übrigens fast immer Männer», sagt Sewe und lacht.
«Daran kann sich gerne noch was ändern!»