Die Bewohner von Eichwäldli, einer ehemaligen Kaserne im Kanton Luzern, erklärten, dass sie ihre Häuser nicht verlassen werden. Die Bevölkerung der Stadt Luzern unterstützte das Kollektiv „Eichwäldli“ als sie am Samstag, den 8. Mai, aktiv wurde. Mehr als 100 Personen nahmen an der Aktion teil, die vor dem Haus im Eichwäldli begann. Laut den Angaben wurde das Haus am Dienstag von der Polizei durchsucht und zehn im Haus lebende Personen festgenommen.
Das Kollektiv „Eichwäldli“, das mit einseitiger Kündigung des Hausvertrags durch die Luzerner Kantonsverwaltung aufgefordert wurde das Haus zu verlassen, blieb weiterhin dort wohnen. Während sie hier in kollektiver Solidarität lebten, nahm die Luzerner Polizei, die am vergangenen Dienstag in den Morgenstunden das Haus durchsucht hatte, zehn Personen aus dem Haus, fest. Später, als das Haus von Polizeisperren umgeben war, verbot die Polizei denjenigen, die in Gewahrsam genommen wurden, das Betreten des Hauses. Es wurde eine Unterstützungspetition für das Kollektiv „Eichwäldli“, das von ihren Nachbarn und weiteren Einwohner*innen der Stadt Luzern unterstützt wird, damit das Kollektiv weiterhin in diesem Haus wohnen kann.
Vor dem Haus kamen Fahrräder und Motorroller zusammen und es wurde ein Spaziergang organisiert. In der Pressemitteilung erklärte das Kollektiv, dass sie Eichwäldli trotz des Drucks nicht verlassen würden. Es wurde eine Radtour mit Bannern und Flaggen organisiert, die dazu aufforderten, dass das Kollektiv hier bleiben darf. Das Kollektiv „Eichwäldli“ wurde mit Transparenten unterstützt, die an den Fenstern und Balkonen der Häuser ausgehängt wurden. Als die Menge nach der Aktion zurückkehrte, folgte ein Musikkonzert.
WAS IST PASSIERT?
Diejenigen, die sich „Eichwäldli-Kollektiv“ nennen und in diesem Haus ein kollektives Leben führen, hatten bis 2018 das Areal gepachtet. Mit Ablauf des Vertrages Ende 2018 beantragte der Luzerner Stadtrat die Evakuierung des Gebäudes aufgrund der Abbruchentscheidung. Infolge der im Frühjahr 2019 geführten Verhandlungen verlängerte der Stadtrat den befristeten Mietvertrag für den Hauptteil des Gebäudes. Dieser wurde dann um ein weiteres Jahr auf den 30. September 2020 verlängert. Nach dieser Laufzeit gab es keine weitere Verlängerung und des „Kollektivs Eichwäldi“ wurde Zeit gegeben, das Gebäude bis zum 31. Januar 2021 zu räumen.
Das Kollektiv Eichwäldli, die angeblich seit Februar zu Hause geblieben ist und den Ort besetzt hat, wird von einem Teil der Luzerner Öffentlichkeit aufgrund ihres vorgelebten Beispiels eines kollektiven Lebens und der Solidarität untereinander sehr unterstützt.