Das Verhalten der Community zeigt, dass der ungebetene Gast der letzten Monate allmählich abreist. Restaurants begrüßen wieder Kunden, die mit ihrem Lieblingsessen eine gute Zeit in einer angenehmen Atmosphäre verbringen möchten. Geschäfte und Einkaufszentren sind geöffnet und Kunden bewegen sich darin. Es scheint, dass alle sich nach Normalität sehnen. Jeder möchte die Quarantänezeit, die mit Angst und Sorge um die eigene Gesundheit und sogar um das eigene Leben verbunden war, möglichst hinter sich lassen und zu einem fröhlichen Leben zurückfinden.
Aber ich frage mich, ob jeder diese Zeit vergessen kann. Hatten alle zur Zeit der Corona-Krise nur Angst vor Krankheit und Tod? Hatte das Corona-Virus die gleiche Auswirkung auf das Leben aller? Ich glaube es nicht. Darum habe ich versucht, mehr darüber herauszufinden. Mir wurde klar, dass die Coronakrise tiefgreifende und dauerhafte Auswirkungen auf das Leben von Einwanderern und Flüchtlinge hatte. Und vielen wird lange Zeit ein angenehmes und glückliches Leben versagt bleiben. Zu diesem Thema habe ich Belinda Nazan Walpoth interviewt. Sie ist Migrantin türkischer Abstammung, Kardiologin, Lehrbeauftragte Universitaet Bern, Grossrätin, Co Präsidentin SP Migrant*Innen und Präsidentin des Schweizerisch Türkischen Ärztevereins. Sie hat uns über die Situation von Migranten in der Corona- Krise erzählt. Das ist ein Ausschnitt davon: