Als Frau mit Migrationshintergrund treffe ich oft auf Kolleg*innen mit derselben Geschichte. Viele von uns glauben, dass unsere Stimmen hier in der Schweiz nicht gehört werden. Falls dem wirklich so ist, bedeutet das, dass 20% der Bevölkerung in der hiesigen Politik nicht angemessen vertreten werden. Dieses Problem wurde bereits erkannt und es entstanden Studien und Projekte, die sich mit den Herausforderungen der politischen Partizipation von Migrantinnen und Migranten auseinandersetzen. Wie zum Beispiel die Publikation von EKM Terra Cognita über das Projekt Citoyenité.
Im September 2019 wurde im Kanton Luzern das MiP gegründet, das Parlament für Migrant*innen. Ein paar Monate später, stattete Lucify.ch dem MiP im HelloWelcome einen Besuch ab. Während unserer Anwesenheit trafen wir auf einige der Gründer*innen des Projektes, wie auch auf solche, die zum ersten Mal erschienen waren. Wir wollten mehr erfahren über die Motivation, die sie an diesem Projekt teilnehmen liess, wie auch über ihre Strategien und Zukunftspläne.
Das Migrant*innenparlament MiP versucht, eine nachhaltige Basis für eine direkte Demokratie zu schaffen, die auf funktionaler Ebene migrantische Anliegen repräsentiert und vertritt. Es schuf mehrere Arbeitsgruppen zu relevanten Themen, wie zum Beispiel ‚Integration in den Arbeitsmarkt‘ oder ‚Rassismus‘.
Gina Aschwanden, eine der Gründerinnen des MiPs und Koordinatorin der Arbeitsgruppen, erzählte von den Plänen, eine angemessene Vertretung der migrantischen Bedürfnisse im Parlament des Kanton Luzern zu erlangen. Lucify.ch verfolgt die Arbeit des Migrant*innenparlaments weiterhin. Im Oktober 2020 wird die erste Session von MiP im Luzerner Kantonsrat stattfinden. Wir hoffen, dass Lucify.ch dann dabei sein wird, um die Politsession live zu broadcasten.