Intro – In der Peterskapelle Luzern
Am 20. Juni war der internationale Flüchtlingstag, an dem in ganz Europa Aktionen stattfanden, um die Aufmerksamkeit auf die mehr als 40.000 Todesopfer zu lenken, die im Kontext der Flüchtlingskrise durch die „fatale Politik der Festung Europa“ bei ihrem Fluchtversuch das Leben verloren. Seit 1993 haben mehr als 40.000 flüchtende Menschen ihr Leben, bei dem Versuch Europa zu erreichen, verloren .
“Die Ursachen des Todes sind zahlreich und jeder neue Grund ist noch kälter als der Vorhergehende. Die meisten von ihnen ertranken im Mittelmeer. Andere wurden an den Grenzen erschossen, von Menschenhändlern ermordet, haben in den Gefängnissen aus Verzweiflung, Depression oder aus Angst Selbstmord begangen oder wurden ermordet, nachdem sie zurück in ihre Heimatländer deportiert wurden. Unter ihnen sind Babys, Teenager, schwangere Frauen, Frauen und Männer”.
VIDEO: Von der Peterskapelle Luzern
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Im Gespräch mit Nicola N. Ammann
Am 24./25. Juni fand in der Peterskappelle in Luzern eine Aktion statt, um den 40.000 Opfern der Flüchtlingskrise einen Namen zu geben. „Dutzende Organisationen und Kirchen aus der Schweiz, darunter SOS MEDITERRANEE und UNITED for Intercultural Action wirkten zusammen, um die Campagne Beim Namen nennen zu starten und so die Aufmerksamkeit auf die brutale Ausgrenzungspolitik Europas und ihre Folgen zu lenken. Einen ganzen Tag, 24 Stunden lang, lasen Freiwillige und Menschen aus dem Organisationsteam die Namen der geflüchteten Menschen, die bei ihrem Versuch Europa zu erreichen ums Leben kamen.
Im Gespräch informiert Nicola Neider Ammann darüber, dass dieser Aktion die List of Deaths zu Grunde liegt, die seit 1993 von einer niederländischen Organisation geführt wird.
Die Aktion bezieht sich auf eine Liste, die von der niederländischen Non-Profit Organisation «United Against Refugees Death» geführt wird. Diese Liste wird regelmässig aktualisiert. Mein Kollege der reformierten Kirche Bern, Andreas Nufer, sah ein physisches Exemplar dieser Liste und war davon so betroffen, dass er gemeinsam mit seinen Kolleginnen und Kollegen in Bern das gesamte Konzept für diesen Aktionstag “Beim Namen nennen”entwickelt hat. Dort wurde es 2019 zum ersten Mal durchgeführt, in diesem Jahr nun in vielen anderen Städten auch.
VIDEO: Im Gespräch mit Nicola N. Ammann
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Die politischen Forderungen
Der Ruf nach Aufmerksamkeit für die andauernde Flüchtlingskrise gilt nicht allein den Bürgerinnen und Bürgern, sondern ebenso den Politikerinnen und Politikern. Vom 1. bis 30. Juni wurden 2.500 Briefe von Bürgerinnen und Bürgern an die Schweizer Regierung geschrieben. Kopien dieser Briefe wurden ebenfalls an das EU-Parlament gesendet.
Mehr über die aktuellen politischen Forderungen an die Schweizer Regierung, können Sie im zweiten Teil des Interviews mit Nicola N. Ammann lesen.
„Ziel war das gemeinsame Gedenken, aber auch der Protest. Wir fordern unsere Landesregierung dazu auf, Massnahmen zu ergreifen und sich im Interesse der Flüchtenden zu engagieren!“(Aktion: Briefe Schreiben)
VIDEO: Die politische Forderungen
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